Der Tanzsport hat sehr unter Corona gelitten – doch die Freude an der gemeinsamen Bewegung im Takt ist geblieben!
Endlich wurde wieder getanzt: Unter dem Motto „Back to basic!“ fand vergangenen Monat nach einer dreijährigen Pause wieder das Trainingswochenende des Tanzsports im Bregenzer Wald satt. Ein Jahr Hotelumbau und zwei Jahre Corona hatten die Pfuhler Tänzer vollkommen ausgebremst. Insgesamt 15 Paare nahmen teil – eine Beteiligung, mit der man hinsichtlich der aktuellen Inzidenzzahlen zufrieden sein kann. Die Zeiten, in denen rekordverdächtige 23 Paare zusammen tanzten, scheinen angesichts der anhalten Pandemie wohl erst einmal vorbei zu sein.
Diese Corona-Problematik zeigt sich ganz grundsätzlich in der Gesamtsituation des Tanzsports. Was seit Pandemiebeginn an Trainingspaaren noch erhalten geblieben ist, steht nun zwar endlich ohne Maske wieder in der Halle. Doch die Ausfallquote ist aktuell hoch und es reicht aufgrund der unregelmäßigen Teilnehmerzahlen an den Übungsabenden auch nicht für einen Formationstanz.
Während andere Sportabteilungen die coronabedingten Zwangspausen durch Online-Trainingsangebote überbrücken konnten, kam dies für die Tanzsportabteilung leider nicht in Frage. Denn für die Korrektur von Haltung, Bewegung und Schritten ist schlichtweg eine physische, unterstützende Berührung seitens der Trainer erforderlich. Und so konnte man nur auf Hausaufgaben per E-Mail ausweichen: Es wurden Quizfragen, Lückentexte und Rätsel rund ums Tanzen verschickt – und die Antworten waren teilweise kreativer als die Fragen selbst! Für die Trainer sehr aufschlussreich, was den Wissenstand und den Nachbesserungsbedarf betrifft.
Nach Monaten ohne regelmäßiges Training haben die Trainer nun also zumindest wieder damit begonnen, die erlernten Basics abzurufen. Jetzt bewährt es sich, dass in der Vergangenheit immer der Schwerpunkt auf die Tanztechnik gelegt wurde. „Die richtige Technik ist die Basis für Figuren und Schrittfolgen. Dazu gehört auch die korrekte Tanzhaltung“, erläutert Trainer Fritz Lallemand. Er ist ein Verfechter davon, das technische Verständnis bei den Übenden zu schulen, damit sich unabhängig vom Kenntnisstand jedes Paar individuell verbessern kann. Und fast schon nebenbei werden dadurch zwei Ziele erreicht: die Zuschauer werden eingefangen vom optimalen Ausdruck (Haltung, Schwünge, Posen, Akzente) und gefesselt von der scheinbaren Leichtigkeit, mit der die Akteure ihre Schritte bewusst setzen bzw. übers Parkett schweben – je nach Musik.
Doch wie geht es nun weiter beim Tanzen? Alles zurück auf Anfang? Trotz Teilnehmerschwund ist der Gemeinschaftssinn und die Freude am Trainieren immer noch vorhanden. Und das zeichnet die Abteilung nach wie vor aus. Erfahrene Tanzpaare können glücklicherweise recht schnell wieder an ihren Leistungsstand anknüpfen.
Der Fokus liegt nun auf der Vorbereitung für das nächste Frühjahr. Hierhin wurde nämlich der beliebte Bürgerball verschoben. Es wird wohl schwierig, die Programmpunkte auf gewohnt hohem Niveau zusammenzustellen. Denn während Profitänzer aufgrund der Tatsache, dass sie ihr Hobby beruflich ausüben, zumindest zeitweise während der letzten beiden Jahre trainieren durften, haben Freizeitsportler diesen Vorteil nicht genießen können. So haben viele Vereine keine neuen Darbietungen einstudiert. Die Proficlubs hingegen bereiten sich schon auf die nächsten Wettbewerbe vor. Dazu kommt ein weiteres Problem: Um Profi-Choreographien nach Pfuhl zu holen, muss finanziell tief in die Tasche gegriffen werden. Eine Kostendeckung erscheint nur mit einer Mini-Live-Band oder Musik aus der Dose machbar. Und da stellt sich dann die Frage, ob solch eine Veranstaltung noch attraktiv genug wäre, um den Saal vollzubekommen.
Bei all der Problematik und offenen Fragen blickt der Tanzsport aber nach vorn. Ganz konkret werden beispielsweise noch neue Teilnehmer für den kommenden Kurs gesucht. Der aktuelle laufende wird nachfragebedingt nämlich um einen Folge-Kurs ab Ende Juni erweitert. Hierfür sind noch Plätze frei. Tänzer, die ein zeitlich begrenztes Kursangebot einer Mitgliedschaft vorziehen, sind ebenso herzlich willkommen wie auch Singles, die sich gern bei der Abteilung melden können.